Nachdem die Digitalisierung im Gesundheitswesen jahrelang eher stiefmütterlich behandelt wurde, ist in den letzten beiden Legislaturperioden im Bund endlich etwas Schwung in das Thema gekommen. Mit dem elektronischen Rezept und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sind zwei Prozesse in der Versorgung angekommen und funktionieren weitestgehend störungsfrei. Das zeigt: Wenn digitale Prozesse gut gemacht sind und einen Mehrwert bieten, werden sie gut angenommen und erleichtern allen Beteiligten die tägliche Arbeit.

Zugang und Patientendaten im Fokus

Wir als TK setzen uns schon seit Jahren dafür ein, dass das saarländische Gesundheitssystem die Möglichkeiten der Digitalisierung besser nutzt. Wichtig ist, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Daher freuen wir uns, dass nun Bewegung in dieses Thema kommt. Am 4. Juni findet der erste Digitalisierungskongress des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit statt. Unter dem Motto "Gesundheit 2030" sollen die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Zukunft der Versorgung im Saarland diskutiert werden. Wir durften im entsprechenden Beirat mitwirken und so die Veranstaltung mitgestalten. Die Kernthemen sind die Patientensteuerung, die Funktionen der elektronischen Patientenakte sowie die Kommunikation zu neuen, digitalen Anwendungen oder Projekten.

Einer der Speaker wird dabei Dr. Tobias Gantner sein. Der Mediziner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gesundheitsversorgung in Deutschland voranzubringen und die medizinische Versorgung zu verbessern. In seinem Vortrag "Daten.Können.Heilen" wird er auf die Zukunft der Medizin und das Potenzial von Gesundheitsdaten eingehen. Im Interview haben wir über seine Motivation und seine Ansichten gesprochen.

TK-Landesvertretung mit dabei

Auch wir als TK-Landesvertretung werden einen aktiven Teil des Digitalisierungskongresses übernehmen. Wir wollen den Fokus dabei auf den Zugang zum Gesundheitssystem legen. Hier können ein digitales Ersteinschätzungstool und digitale Angebote zum Selbstmanagement entscheidende Vorteile für das System und die Patientinnen und Patienten bringen. Details dazu hat LV-Leiter Stefan Groh in seinem Standpunkt beschrieben.

Mit ePA zu einer individualisierten Medizin

Ein weiteres Thema des Kongresses ist die elektronische Patientenakte. Sie bietet den Versicherten einen wichtigen Überblick über die eigenen Gesundheitsdaten, aber auch über Medikamente und mögliche Nebenwirkungen sowie anstehende Vorsorge- oder Früherkennungsuntersuchungen. Wichtig ist dabei, alle Beteiligten in den Prozess einzubinden und die Vorteile einer Nutzung hervorzuheben. Ist die ePA gefüllt, kann sie ein entscheidender Faktor für eine moderne und individualisierte Gesundheitsversorgung sein.

Wir als TK-Landesvertretung unterstützen den Digitalisierungskongress gerne und freuen uns auf einen guten fachlichen Austausch. Wichtig ist: der Kongress darf keine Eintagsfliege sein. Die erarbeiteten Erkenntnisse müssen fortgeführt werden, um eine patientenfreundliche Digitalisierung umzusetzen.

OSZAR »